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Main-Echo: Solche Personen sollen fernbleiben

2. November 2022

In den Li­gen des Hes­si­schen Rin­ger-Ver­bands über­strahlt ei­ne Par­tie am Wo­che­n­en­de al­le an­de­ren:

In der Oberliga steht zum Auftakt der Rückrunde zwischen dem TSV Gailbach und dem ASV Schaafheim nicht nur der Spitzenkampf zwischen dem Tabellenführer und seinem ärgsten Verfolger an, sondern auch der Rückkampf einer Begegnung mit einer sehr emotionalen Vorgeschichte.

Am ersten Kampftag Ende September brachen in der Schlussphase und nach dem Vergleich der beiden Teams in der Schaafheimer Kulturhalle die Dämme. Zunächst hatten sich der Schaafheimer Eduard-Stefan Asan und der Gailbacher Frederik Linz auf der Matte geohrfeigt und die Rote Karte gesehen. Nach Abpfiff eskalierten verbale Provokationen und Bierspritzer derart, dass sich ein minutenlanges Handgemenge entwickelte. Ein prickelnder, teils hochklassiger Kampf, den Gailbach letztlich mit 17:11 für sich entschied, trat dadurch in den Hintergrund.

Thema auf allen Ebenen

Inzwischen haben beide Seiten die Vorkommnisse aufgearbeitet. »Das war bei uns auf allen Ebenen Thema«, sagt Jonas Höreth, der nicht nur Schaafheimer Pressesprecher ist, sondern auch regelmäßig im Oberliga-Team aufläuft. »Wir haben darüber intern, extern, mit der Zeitung und auch mit Gailbach gesprochen«, skizziert er den ausgiebigen und offenen Umgang des Vereins mit dem hässlichen Vorfall. So habe sich Ringer Asan entschuldigt. »Mit dem Handgemenge hatten aber nur ehemalige Ringer und Zuschauer zu tun«, sagt Höreth.

Krawallmacher unerwünscht

Die Krawallmacher wolle man künftig nicht mehr sehen. »Solche Personen, die eine Eskalation befeuern, sollen der Halle fernbleiben«, fordert Jonas Höreth auf. Mit den Gailbacher Verantwortlichen sei man sich einig, dass derlei alles andere als Werbung für den Ringsport sei – gerade in einem Duell wie dem zwischen Schaafheim und Gailbach, das traditionell viel Publikum anziehe und oftmals packend und spannend zugehe.

Das sei in sportlicher Hinsicht auch am Samstag zu erwarten: »Nominell ist Gailbach die stärkste Mannschaft der Liga und noch immer der Favorit«, so Höreth. »Wir fahren aber mit breiter Brust dahin und sind überzeugt, dass wir sie schlagen können!«

Spitzenkampf zur Kerb

Für Tabellenführer Gailbach, der sich bei vier Punkten Vorsprung auf Schaafheim und die (zuletzt personell gebeutelte) RWG Mömbris/Königshofen in der Rückrunde mindestens eine Niederlage erlauben kann, ist Ringertrainer Christian Schöfer »gespannt, wie das mit den Stilart-Umstellungen passt. In der Vorrunde waren wir nicht zu besiegen, weshalb ich stolz auf die Mannschaft und den Teamspirit bin. Jetzt haben wir pünktlich zu unserer Kerb den nächsten Spitzenkampf« Auch Schöfer appelliert an einen friedlichen Verlauf. »Sportlich wird es noch enger als im Hinkampf«, glaubt er.

Mit dem Vergleich zwischen dem KSC Niedernberg und der RWG steht am Samstag in der Oberliga zudem ein zweites Regionalduell an. Treten beide Mannschaften personell in etwa so an wie am Wochenende, könnten die Niedernberger den ersten Saisonsieg einfahren. Von der scheinbar klaren Tabellensituation – es ringt der Letzte gegen den Zweiten – sollte man sich wegen mehrerer Verletzter bei den Mömbrisern nicht blenden lassen. Der SC Großostheim startet im Duell zweier Mittelfeldteams in Fahrenbach recht sorgenfrei in die Rückrunde.

Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr