Chronik

1978: Meister 2. Bundesliga
1979: Meister 2. Bundesliga
1984: Meister 2. Bundesliga
1990: Mannschaftsmeister der Junioren
1991: Vizemeister 1. Bundesliga
1994: Vizemeister 1. Bundesliga
1998: Beginn einer neuen Ära - Die jungen Wilden
2005: Mannschaftsmeister der Junioren
2007 & 2008: Vizemannschaftsmeister der Junioren
2010: Vizemeister 1. Bundesliga
2016: Meister Oberliga Hessen
2024: Meister Verbandsliga
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1978: Meister 2. Bundesliga
1979: Meister 2. Bundesliga
1984: Meister 2. Bundesliga
1990: Mannschaftsmeister der Junioren
1991: Vizemeister 1. Bundesliga
1994: Vizemeister 1. Bundesliga
1998: Beginn einer neuen Ära - Die jungen Wilden
2005: Mannschaftsmeister der Junioren
2007 & 2008: Vizemannschaftsmeister der Junioren
2010: Vizemeister 1. Bundesliga
2016: Meister Oberliga Hessen
2024: Meister Verbandsliga
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Gründung und erste Erfolge

Die Gründung der RWG Mömbris-Königshofen im Jahr 1978 war in erster Linie das Ergebnis sachlicher Überlegungen und struktureller Notwendigkeiten. Der KSC Mömbris konnte sich in seiner achten Zweitligasaison nur knapp vor dem Abstieg retten und sah sich mit personellen Engpässen und einem allgemeinen Substanzverlust konfrontiert. Der SV Königshofen hatte zwar die Meisterschaft in der Oberliga errungen, jedoch den Aufstieg verpasst. Beide Vereine erkannten die Vorteile einer Bündelung ihrer Kräfte und begaben sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner – mit dem Zusammenschluss der geografisch nahen Nachbarn war schließlich eine pragmatische Lösung gefunden.

Der Kooperationsvertrag wurde von Arnold Behl und Norbert Hufgard für den SV Königshofen sowie Peter Heugabel und Erhard Pfeifer für den KSC Mömbris unterzeichnet. Um die Partnerschaft ausgewogen zu gestalten, wurden Heimkämpfe im zentral gelegenen Schimborn ausgetragen. In der Vorrunde trugen die Athleten Trainingsanzüge aus Mömbris, in der Rückrunde jene aus Königshofen. Auch organisatorisch war eine faire Aufteilung vorgesehen: Otto Koch aus Mömbris übernahm in der Vorrunde die Hallenmoderation, Norbert Hufgard aus Königshofen in der Rückrunde. Schon bald entwickelte sich aus dieser Zweckgemeinschaft eine sportliche Einheit mit gemeinsamem Identitätsgefühl – die RWG war entstanden. Aus der zunächst zeitlich befristeten Partnerschaft wurde ein dauerhaftes sportliches Bündnis.

Sportlich entwickelte sich die RWG schnell zu einem Erfolgsmodell. In der Premierensaison 1978 wurde auf Anhieb die Meisterschaft in der 2. Bundesliga errungen – ein Erfolg, der 1979 wiederholt wurde. In den folgenden Jahren etablierte sich die RWG in der Spitzengruppe: 1980 und 1981 wurde sie Dritter, 1982 erneut Meister. Der lang ersehnte Aufstieg in die 1. Bundesliga gelang nach spannenden Duellen mit dem RSV Elgershausen. Der Klassenerhalt in der höchsten Liga konnte zunächst nicht gesichert werden, der sofortige Wiederaufstieg im Folgejahr zeigte jedoch die Widerstandsfähigkeit und Entwicklungskraft des Vereins.

Seit 1985 war die RWG dauerhaft in der 1. Bundesliga vertreten. Die Mannschaft wurde sukzessive verstärkt, wobei stets ein Kern aus einheimischen Athleten erhalten blieb. Besonders hervorzuheben sind Peter Behl und Roger Gries, die über Jahre hinweg sportlich wie persönlich prägende Figuren des Vereins waren.

1988 erreichte die RWG erstmals die Endrunde der Bundesliga. 1991 gelang der Einzug ins Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft, unterlag jedoch dem AC Goldbach. 1994 stand man erneut im Finale – wiederum gegen Goldbach – das vor rund 5.000 Zuschauern in der Unterfrankenhalle ausgetragen wurde, jedoch erneut verloren ging. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die RWG über ein international besetztes Team. Neben regionalen Größen wie Peter Behl, Roger Gries, Reiner Heugabel und Thomas Kasanowic gehörten unter anderem Mnatsakan Iskandarian, Rahmat Soukra, Valentin Jordanov, Andre Backhaus, Marian Skubacz, Jannis Zamanduridis und Torsten Wagner zum Aufgebot.

Revolution: Die jungen Wilden

Im Jahr 1997 nahm die RWG Mömbris-Königshofen eine grundlegende Neuausrichtung ihrer sportlichen Strategie vor. Im Zentrum stand die Frage nach der langfristigen Zielsetzung des Vereins – insbesondere im Hinblick auf den eigenen Nachwuchs. Die bisherige Praxis, vorrangig auf externe Spitzensportler zu setzen, wurde überdacht. Stattdessen entschied man sich, die eigene Jugendarbeit stärker in den Fokus zu rücken und künftig vor allem Athleten aus der eigenen Region einzusetzen. Externe Verstärkungen sollten nur dort erfolgen, wo sich keine geeigneten einheimischen Sportler fanden. Dieses Konzept – in der Folge als „Modell RWG“ bekannt – erwies sich als tragfähig. Nach einer Phase der Konsolidierung kehrte die RWG wieder an die nationale Spitze zurück.

Ein bedeutender infrastruktureller Schritt war der Bau der Sporthalle am Bergheim im Jahr 1998. Die neue Trainingsstätte ermöglichte optimale Bedingungen für den Leistungs- und Nachwuchssport. Insbesondere der SV Königshofen leistete mit seinem Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau und zur Nutzung dieser Infrastruktur.

Die Jugendarbeit bildete weiterhin das Fundament der sportlichen Entwicklung. Regelmäßig konnten RWG-Athleten Medaillen bei Deutschen Jugendmeisterschaften erringen. Bereits 1979 hatte die Schülerstaffel die Deutsche Meisterschaft gewonnen, 1996 folgte die A/B-Jugend. Weitere Erfolge schlossen sich an: 2005 wurde die Jugend erneut Deutscher Meister, 2006 Dritter, 2007 und 2008 jeweils Vizemeister.

Die Jahre zwischen 2000 und 2010 gelten als besonders erfolgreiche Phase in der Geschichte der RWG. In dieser Zeit stellte der Verein bis zu vier Mannschaften. Die 3. Mannschaft konnte fünf aufeinanderfolgende Meistertitel erringen, auch die 4. Mannschaft war sportlich aktiv. Die Jugendabteilung verzeichnete zahlreiche Titelgewinne und Podestplätze auf Bundesebene. Die 2. Mannschaft sicherte sich 2009 und 2010 die Meisterschaft in der 2. Bundesliga.

Ab 2006 war auch die erste Mannschaft wieder dauerhaft im oberen Bereich der Bundesliga vertreten. In der Saison 2009/2010 erreichte die RWG – nach 1991 und 1994 – zum dritten Mal das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Dort unterlag sie dem KSV Weingarten und belegte erneut den zweiten Platz.

Ab etwa 2014 wurden jedoch die Folgen der jahrzehntelangen intensiven Belastung spürbar. Sowohl die personellen als auch die organisatorischen Ressourcen waren zunehmend erschöpft. Nach eingehender Abwägung entschloss sich die RWG Mömbris-Königshofen im Jahr 2016, den Rückzug aus der 1. Bundesliga zu vollziehen.

Evolution: Die jungen Wilden 2.0

Seit Januar 2016 verfolgt die RWG Mömbris-Königshofen mit der jungen Mannschaft „Wilde Jungen 2.0“ eine neue strategische Ausrichtung. Im Zentrum steht eine neue Generation regionaler Nachwuchssportler, die das sportliche Fundament der ersten Mannschaft bilden. Ergänzt wurde das Team punktuell durch erfahrene Athleten: Jim Pettersson, der dem Verein auch nach dem Rückzug aus der Bundesliga treu blieb, Dragomir Stoychev, der seine sportliche Laufbahn nach eigener Aussage in Deutschland bei der RWG begonnen hat und dort auch beenden möchte, sowie Dmitri Dobrov, dessen Wechsel auf Empfehlung des früheren RWG-Ringers Konstantin Stas zustande kam. Ziel war es, in den oberen Gewichtsklassen (98/130 kg Freistil) einen regionalen Athleten zu verpflichten. Trotz intensiver Bemühungen konnte dies jedoch nicht realisiert werden.

Die Saison 2016/2017 verlief sportlich äußerst erfolgreich: Die erste Mannschaft errang mit nur einer Niederlage die Meisterschaft. Der ursprünglich angestrebte Aufstieg in die 2. Bundesliga konnte jedoch nicht umgesetzt werden, da der Deutsche Ringer-Bund (DRB) im selben Jahr die 1. und 2. Bundesliga zu einer gemeinsamen Liga zusammenführte. In Anbetracht der neuen Rahmenbedingungen verzichtete die Vereinsführung – in Abstimmung mit den Sportlern – auf das Aufstiegsrecht, um zunächst die weitere Entwicklung abzuwarten.

Neue Ära: Kahlgrund Fighters

Zum Jahreswechsel 2018/2019 stand die RWG Mömbris-Königshofen vor einer tiefgreifenden Zäsur. Mehrere langjährige Funktionsträger des KSC Mömbris traten zeitgleich von ihren Ämtern zurück, was die künftige Handlungsfähigkeit des Vereins ernsthaft in Frage stellte. Über einen längeren Zeitraum blieb offen, wie und ob die Arbeit fortgesetzt werden könnte. Erst nach intensiven Gesprächen und einer Phase der Umstrukturierung konnte schließlich eine Lösung gefunden werden: Neue engagierte Kräfte erklärten sich bereit, Verantwortung zu übernehmen, und das Vorstandsteam des KSC Mömbris wurde auf eine kollektive Führung erweitert.

Da die Ringerwettkampfgemeinschaft (RWG) ohne die tragenden Vereine KSC Mömbris und SV Königshofen nicht bestehen kann, war diese personelle Stabilisierung ein entscheidender Schritt zur Sicherung des Fortbestands.

Seit Mitte 2019 tritt die Mannschaft unter dem neuen Beinamen „Kahlgrund Fighters“ auf. Die traditionsreichen Werte – insbesondere die konsequente Förderung junger Talente – blieben erhalten, wurden aber um moderne Elemente ergänzt: eine digitalisierte Öffentlichkeitsarbeit, ein einheitliches und zeitgemäßes Erscheinungsbild sowie ein professionelles Eventmanagement. Ziel war und ist es, den Ringsport für ein breiteres Publikum attraktiver zu gestalten. Heimkämpfe sollen nicht nur sportliche Wettbewerbe sein, sondern auch gesellschaftliche Ereignisse mit familienfreundlichem Charakter.

Sportlich etablierte sich die Mannschaft in der Oberliga Hessen. Die Saison 2020 musste pandemiebedingt ausfallen, was einen vorübergehenden Rückschlag darstellte. In der darauffolgenden Saison 2021 kämpfte die RWG engagiert um den Aufstieg in die wiedereingeführte 2. Bundesliga, musste sich am Ende jedoch knapp geschlagen geben.

2023 – Ein schwerer Rückschlag, aber auch ein Neuanfang: Nur eine Woche vor dem geplanten Saisonstart in der Oberliga Hessen musste die RWG Mömbris-Königshofen schweren Herzens ihr Team aus dem Ligabetrieb zurückziehen. Eine akute Personalmisere, bedingt durch Verletzungen mehrerer Stammringer machte einen regulären Wettkampfverlauf unmöglich. Nach sorgfältiger Abwägung aller Optionen entschied sich die Vereinsführung, zusammen mit dem Trainer- und Sportlerteam, diesen schmerzlichen, aber sportlich faireren Weg zu gehen.

Was zunächst wie ein Tiefpunkt erschien, entpuppte sich als Wendepunkt. Es konnte die Grundlage für einen strukturierten Neuaufbau gelegt werden. Der Verein richtete den Blick nach vorne – Der Lohn für diese Entschlossenheit ließ nicht lange auf sich warten: Bereits im darauffolgenden Jahr gelang der RWG der Gewinn der Meisterschaft in der Verbandsliga Hessen. Ein eindrucksvolles Comeback, das den Kampfgeist und den Zusammenhalt im Verein einmal mehr unter Beweis stellte.

Stand 01.05.2025

Teamerfolge

  • 2010: Vizemeister 1. Bundesliga
  • 1994: Vizemeister 1. Bundesliga
  • 1991: Vizemeister 1. Bundesliga
  • Mehrfacher Meister der 2. Bundesliga, der Oberliga Hessen, Hessenliga, Landesliga Hessen und Verbandsliga Hessen

Einzelerfolge

Deutsche Meister*innen

  • Backhaus, Andre (1993)
  • Behl, Peter (1985, 1986, 1987, 1993, 1995)
  • Bolaghi, Saba (2011)
  • Cakici, Kubilay (2016, 2018, 2022)
  • Gorski, Johann (1987, 1988, 1989)
  • Gries, Roger (1990, 1991, 1992, 1993)
  • Gündling, Jens (1999, 2000)
  • Heugabel, Reiner (1990, 1991, 1992, 1993, 1994)
  • Kern, Sascha (1996)
  • Koschnitzke, Olaf (1993)
  • Peter, Katharina (2010)
  • Scherer, Ramona (2000)
  • Skubacz, Marian (1989)
  • Soukra, Rahmat (1994)
  • Trageser, Bengt (2010)
  • Ulbricht, Jan (1996)
  • Wagner, Oldrik (2010)
  • Weisenberger, Peter (2006, 2010)
  • Wissel, Felix (2001)
  • Zamanduridis, Jannis (1991, 1993)

Olympische Spiele

Weltmeisterschaft

Europameisterschaft

  • Backhaus, Andre (1. Platz 1993)
  • Bolaghi, Saba (3. Platz 2011)
  • Heugabel, Reiner (1. Platz 1991, 3. Platz 1992, 2. Platz 1994)