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Main-Echo: Main-Spessart-Bezirkspokal der Mannschafts-Ringer in fremden Händen

30. Juli 2023

Die Chan­cen stan­den 6:1, dass am Sams­tag im Hös­ba­cher Kul­tur- und Sport­park ein Un­ter­main-Club den Po­kal­wett­be­werb des Rin­ger­be­zirks Main-Spess­art ge­winnt. Doch am En­de wan­der­te der Pott in frem­de Hän­de: Der ASV Schaafheim als einziger Vertreter aus dem Bezirk Darmstadt/Odenwald gewann das Mannschaftsturnier, ließ dabei alle Bundesligisten hinter sich und schlug im Finale Gastgeber KSC Hösbach. Seinen Zweck erfüllte der Vorbereitungswettkampf auf die im September beginnende Saison aber für alle Vereine.

Ein bisschen umdisponieren mussten die Bezirksverantwortlichen um Achim Träger und Sharif Yildiz sowie das vom Kraftsportclub Germania unterstützte Wettkampfbüro noch am Samstagvormittag: Statt der neun geplanten Teams gingen schlussendlich nur sieben auf die Matte, weil der KSV Waldaschaff und der AV Alzenau ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt hatten. Die Ausrichter teilten daher eine Vierer- und eine Dreiergruppe ein, in der die Teams in stets sieben Gewichtsklassen bei immer gleicher Stilart-Zuordnung um den Halbfinal-Einzug kämpften.

In Gruppe A gelang dies dem KSC Hösbach und Oberligist KSC Niedernberg, die Zweitligist TSV Gailbach und die RWG Mömbris-Königshofen ausschalteten. Allerdings traten die Gailbacher vorwiegend mit Ringern des Hessenliga-Teams an. Einzig Evgenij Titovski, Frederik Linz und Nico Tauber aus der ersten Garde rangen beim Bezirkspokal.

Auch Erstligist Hösbach schöpfte nicht aus dem Vollen, setzte mit dem Einsatz des WM-Dritten und Greco-Ringertrainers Gevorg Sahakyan, des amtierenden DM-Zweiten Niklas Dorn und Erstliga-Zugang Robin Ferdinand aber hochkarätige Akzente. Für manchen unterklassigen Gegner wurde so etwa ein Kampf gegen Sahakyan zum Erlebnis. Beispielsweise der – jedoch auch deutlich schwerere – Niedernberger Ferhat Pakis, der vor nicht allzu langer Zeit mit dem Ringen begonnen hat, darf sich nun in die Vita schreiben, gegen ein solch internationales Ass länger als eine Runde durchgehalten zu haben.

In Gruppe zwei setzte sich neben den Schaafheimern der ganz ohne Bundesliga-Ringer angetretene SC Kleinostheim durch. Für die Warriors war im Halbfinale gegen die Hösbacher Vikings Endstation – freilich kein Fingerzeig für die kommende Erstliga-Runde, in der beide Teams zu den Kandidaten auf den DM-Titel gehören.

Die Schaafheimer Bachgau-Bären setzten ihren Höhenflug zunächst gegen Niedernberg und im Finale gegen Hösbach mit einem deutlichen 15:4 fort. Hierbei fand Schaafheims ungarisches 80-Kilo-Ass Martin Toth in einem Spitzenkampf im sieben Kilo leichteren Sahakyan knapp seinen Meister. Unter anderem dank klarer Siege von Lucas Diehl und Eliah Lucyga geriet der Schaafheimer Sieg aber nicht ins Wanken.

»Tolle Veranstaltung«

Den Sinn des Bezirkspokals für alle Mannschaften fasste Goldbachs Vorsitzender Michael Heeg zusammen: »Das ist eine gute Möglichkeit, um ein paar Wochen vor der Saison zu sehen, wo die Ringer stehen, wie die Form ist.« Bezirksvertreter Achim Träger freute sich trotz der beiden Absagen und angesichts einer dreistelligen Zuschauerkulisse über eine »tolle Veranstaltung«. Dass der Pokal erstmal über die Grenzen des Bezirks Main-Spessart abgewandert ist, konnten die Beteiligten vor diesem Hintergrund locker verschmerzen.

Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr