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Portrait: Valentin Jordanow

11. September 2021

Valentin Jordanow, geboren am 6. Januar 1960, begann im Alter von 10 Jahren in mit dem Ringen. Er konzentrierte sich ganz auf den freien Stil. Mit 18 Jahren trat er in die bulgarische Armee ein und wurde Mitglied des zentralen Sportklubs der Armee ZSKA Sofia. Während seiner aktiven Zeit war Ringen sein Beruf. Nach dem Ende seiner Laufbahn wurde er Trainer. 1998 wurde er zum Präsidenten des bulgarischen Ringerverbandes gewählt.

Von 1990 bis 1996 lebte und trainierte er in den Vereinigten Staaten. Von 1992 bis 1994 ging er für die RWG Mömbris-Königshofen auf die Matte. Er gewann alle seine Kämpfe in der Ringerbundesliga. Die ersten größeren Erfolge erzielte Jordanov bereits im Juniorenalter. 1979 kam er zwar bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Fliegengewicht, der Gewichtsklasse, in der er während seiner gesamten Karriere rang, nur auf den 5. Platz, 1980 wurde er aber Junioren-Europameister. Bei den Senioren startete er erstmals im Jahre 1981 bei einer internationalen Meisterschaft. Bei der Europameisterschaft kam auf den 3. Platz. Im Jahre 1982 gewann er dann erstmals den Europameistertitel.

Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Edmonton, wo sich Hartmut Reich den Weltmeistertitel holte, schied er aber schon früh aus und kam nur auf den 13. Platz. 1983 wiederholte Jordanov bei der EM seinen Titelgewinn. Er siegte dort vor Trstena (Jugoslawien). Im gleichen Jahr wurde er erstmals Weltmeister, wobei er auch den legendären Altmeister Anatoli Beloglasov besiegte. Im gleichen Jahr wurde er erstmals Weltmeister, wobei er auch den legendären Altmeister Anatoli Beloglasov besiegte.

1984 musste er sich bei der EM mit dem 2. Platz begnügen. An den Olympischen Spielen in Los Angeles konnte er wegen des Boykotts dieser Spiele durch die ehemaligen Ostblock-Staaten nicht teilnehmen. 1985 wurde er Europa- und Weltmeister. Diesen doppelten Titelgewinn konnte er im Jahre 1986 nicht wiederholen. Er wurde zwar wieder Europameister. Bei der Weltmeisterschaft verlor er aber gegen den Nordkoreaner Kim Yong Sik und belegte deshalb nur den 3. Platz. Im Jahre 1987 glückte ihm aber dieser doppelte Titelgewinn wieder, wobei er sich an dem Nordkoreaner für die Niederlage aus dem Vorjahr revanchieren konnte. 1988 folgte der nächste Europameistertitel. Der Griff nach der olympischen Goldmedaille missglückte ihm aber in Seoul, denn er belegte dort nur den 8. Platz. Olympiasieger wurde der Japaner Mitsuru Satō vor Trstena und Togusow. 1989 kehrte Jordanow wieder in die Erfolgsspur zurück. Die Folge waren der Gewinn des Europameistertitels und der Gewinn des Weltmeistertitels.

Ab 1990, also ab dem Jahr, in dem er in den Vereinigten Staaten lebte, startete er dann bei keiner Europameisterschaft mehr. Bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen war er aber in den nächsten Jahren weiterhin am Start. 1990 und 1991 musste er sich aber jedes Mal mit dem Vize-Weltmeistertitel begnügen. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewann er dann endlich eine olympische Medaille. Allerdings nicht die ersehnte goldene, sondern „nur“ die bronzene. Grund war seine Niederlage im Halbfinale gegen Li Hak Son aus Nordkorea. Nach dieser Niederlage trat er dann in den letzten vier Jahren seiner Karriere einen einzigartigen Siegeszug an. Er verlor bei den Weltmeisterschaften 1993, 1994 und 1995 in und bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta keinen Kampf mehr. Die Folge war der Gewinn von drei weiteren Weltmeistertiteln und zum krönenden Abschluss im Alter von 36 endlich der lang ersehnte Olympiasieg.

Jordanov zählt inzwischen zu den reichsten Männern von Bulgarien. Denn sein Förderer aus den Jahren in den Vereinigten Staaten, der Milliardär John Dupont, setzte ihn zu seinem Universalerben ein. Jordanov behielt sein zehnstelliges (!!) Erbe, weil die Gerichte die Klagen der Verwandten von Dupont abgelehnt hatten.