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RWG Inside mit Anton Euren

9. Oktober 2025

Mit Anton Euren begrüßt die RWG einen hochkarätigen Neuzugang im Halbschwer- und Schwergewicht. Der 32-jährige Schwede konnte bereits international auf sich aufmerksam machen – unter anderem mit einem starken 5. Platz bei der U23-Europameisterschaft 2016. Ringen liegt bei ihm in der Familie: Sein Bruder Johan Euren hat bereits erfolgreich für die RWG auf der Matte gestanden. Umso mehr freuen wir uns, dass nun auch Anton den Weg zu uns gefunden hat. Im Interview sprechen wir mit ihm über seine Verbindung zur RWG, seine sportlichen Ziele und den Weg, der ihn nach Deutschland geführt hat.

Anton, herzlich willkommen bei der RWG! Was bedeutet es dir persönlich, nun ein Teil unseres Teams zu sein?

Anton: Schon allein die Möglichkeit, hier in Deutschland antreten zu dürfen, ist etwas, wovon ich lange geträumt habe. Dass ich das ausgerechnet mit RWG tun kann, macht es umso schöner, da ich bereits einen Teil des Vereins kennengelernt habe und immer sehr herzlich empfangen und aufgenommen wurde.

Dein Bruder Johan hat schon vor dir für die RWG gerungen – welche Rolle hat er bei deiner Entscheidung gespielt?

Anton: Dass Johan hier gerungen hat und so viele positive Erinnerungen mitnimmt, gibt uns die Chance, dieses Erlebnis gemeinsam zu teilen. Er hat immer sehr gut über den Verein und die Fans gesprochen. Zusammen mit meinen eigenen Erinnerungen an euch macht das RWG zur klaren ersten Wahl – wenn man denn die Wahl hat. Ich habe mit Spannung und Freude jeden seiner Kämpfe im RWG-Trikot verfolgt.

Kannst du uns erzählen, wie der Kontakt zwischen dir und der RWG zustande kam?

Anton: Seit Johans Zeit bei RWG hatte ich Kontakt mit Eva, und daher war es ganz natürlich, mich vor der Saison an sie zu wenden und zu fragen, ob sie eine Möglichkeit sehen würde, das ich komme. Glücklicherweise hat sich der Verein gefreut, mich zu bekommen.

Gibt es etwas Besonderes, worauf du dich hier am meisten freust?

Anton: Natürlich freue ich mich auf die Kämpfe – vor allem mit der besonderen Atmosphäre, die ihr geschaffen habt. Aber genauso freue ich mich darauf, alle drum herum wiederzusehen. Alle sind wirklich sehr gastfreundlich. Vielleicht wird es nach den Kämpfen sogar das eine oder andere Bierchen mit den Ringern und den Fans geben. 🙂

Du warst 2016 Fünfter bei der U23-Europameisterschaft – ein starkes Ergebnis! Welche Erinnerungen verbindest du mit diesem Turnier?

Anton: Mein U-23-Turnier 2016 war mit gemischten Gefühlen verbunden. Natürlich war da ein gewisser Stolz über mein Ergebnis. Das Positive war, dass ich gezeigt habe, dass ich an einem guten Tag auch den Besten der Welt Paroli bieten kann. Gleichzeitig hat sich aber auch gezeigt, dass ich im Bodenringen (Parterre) noch viel zu entwickeln hatte. Die stärkste Erinnerung an das Turnier war leider die Enttäuschung darüber, keine Medaille gewonnen zu haben. Im Standkampf habe ich keine Punkte abgegeben und in jedem Kampf Punkte gemacht. Aber mein schwaches Parterre war so entscheidend, dass es am Ende nicht gereicht hat. Das hat mir eine enorme Motivation gegeben, genau an diesem Problem zu arbeiten.

Welche deiner bisherigen Kämpfe oder Erfolge bedeuten dir persönlich am meisten?

Anton: Es gibt einige Kämpfe, auf die ich stolz bin. Aber die wirklich bedeutsamen Kämpfe sind die mentalen – jene, die jeder Sportler führen muss. Also nicht ein einzelner Kampf über sechs Minuten, sondern der tägliche Kampf, Jahr für Jahr. Darauf bin ich am meisten stolz. Im Jahr nach dem U23-Turnier habe ich mir mein rechtes Knie schwer verletzt. Seitdem habe ich zwischen 2017 und 2023 insgesamt 24 Operationen hinter mir – an beiden Füßen, beiden Knien und beiden Hüften. Das bedeutet, dass ich mein Ringen den körperlichen Einschränkungen anpassen musste.

Wie würdest du deinen Ringstil beschreiben? Gibt es bestimmte Techniken, die dir besonders liegen?  Auf welche Aspekte legst du im Training besonderen Wert – Kraft, Technik oder eher die mentale Komponente?

Anton: Ich sehe mich selbst als einen Kämpfer, der gerne in brenzlige Situationen geht. Was das Training betrifft, versuche ich bei jeder Einheit, meine technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Kraft und Kondition bleiben dabei leider oft auf der Strecke – ich bin lieber auf der Matte. 🙂 Wie viele andere Ringer habe auch ich mit Leistungsdruck zu kämpfen gehabt, die mich in meinem Ringen gehemmt hat. Ich arbeite bis heute daran und bin der Meinung, dass ich schon sehr weit gekommen bin. Bei der RWG will ich mir selbst beweisen, dass ich das überwunden habe – indem ich den Mut habe, Risiken einzugehen, um zu gewinnen.

Was möchtest du den Fans und Unterstützern der RWG zum Start deiner Zeit hier mitgeben?

Anton: An die RWG-Fans und -Supporter: Ich werde auf der Matte alles geben! Und ich will euer “Alles” auf den Rängen! 😎 Und an die Allerkleinsten! Nichts macht mich glücklicher als eure Zurufe und High-Fives!

Lieber Anton, wir sind sehr glücklich, mit dir einen so starken und erfahrenen Athleten in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Deine sportliche Qualität, dein Ehrgeiz und deine Persönlichkeit sind eine große Bereicherung für unsere RWG. Gemeinsam mit unseren Fans freuen wir uns auf spannende Kämpfe und viele unvergessliche Momente mit dir auf der Matte. Willkommen in der RWG-Familie, Anton!

Autor: Sebastian