Gegnercheck: ASV Schaafheim
Der ASV Schaafheim hatte bereits im Januar seine Personalplanung für die Ringersaison 2022 abgeschlossen – und wie: Unter anderem mit namhaften Zugängen aus der Bundesliga verstärkten und verbreiterten die »Bachgau-Bären« ihren Kader, wovon nicht nur die erste Mannschaft in der Oberliga, sondern auch die in die Hessenliga aufgestiegene Zweite Mannschaft profitierte.
Die im November abgebrochene, aber mit Aufsteigern gewertete Saison 2021 in den Landesklassen des Hessischen Ringer-Verbands war für die Schaafheimer die erste seit der Neuformierung und Verjüngung des ASV-Vorstands und der Oberliga-Rückkehr der ersten Mannschaft gewesen. »Es war eine zufriedenstellende Saison, auf der man aufbauen kann«, sagt der Sportliche Leiter Michael Trippel. Fast schon ein Understatement, denn die erste Mannschaft musste sich zwar den Spitzenteams Rimbach, Mömbris/Königshofen und – ob der Rivalität besonders schmerzhaft – Großostheim geschlagen geben, besiegte aber die etablierten Oberligisten Fahrenbach, Gailbach und Niedernberg. Mit 500 Derby-Zuschauern gegen Großostheim lieferten die Bachgauer überdies den HRV-weiten Bestwert beim Publikum ab. »Auch gegen Niedernberg und Rimbach hatten wir einen wahnsinnigen Zuspruch«, freut sich Trippel.
Der zweiten Mannschaft gelang in der abgebrochenen Saison der Aufstieg aus der Landesliga ohne einen Punktverlust. Aktuell hat man immer noch die Chance auch in der Hessenliga einen der vorderen Plätze zu belegen. An Favorit Kleinostheim II wird es aber kein Vorbeikommen geben. Der ASV konnte alle bisherigen Athleten halten und ein halbes Dutzend an Zugängen vermelden.
Davon stechen mehrere auf ganz unterschiedliche Art hervor. Allen voran Marcus Plodek: Er hat nicht nur (wie auch Greco-Coach Feti Karakas) sein Engagement als Freistil-Trainer verlängert, sondern geht für die Schaafheimer auch als Ringer in den Freistil-Limits bis 86, 98 und 130 Kilo auf die Matte. Damit verlässt der Deutsche Meister von 2013 den Erstligisten SC Kleinostheim, bei dem er besonders in den Oberhaus-Jahren 2018 und 2019 überzeugte. »Er will’s noch mal wissen und trainieren wie in seinen besten Bundesliga-Zeiten«, verspricht ASV-Pressesprecher Jonas Höreth.
Ebenfalls aus Liga eins kam Greco-Mann Jakob Eich (75 und 80 Kilo), der in der abgelaufenen Saison (wegen einer Verletzung nur einmal) für den KSC Hösbach zum Einsatz kam. Eines der regionalen Toptalente, das in beiden Stilarten ringen kann, haben die Schaafheimer mit Marius Botezatu (57 und 61 Kilo) von der SG Arheilgen verpflichtet. Zurück vom SC Großostheim ist mit Lukas Fischmann (71 und 75 Kilo Greco) weiterhin ein Ur-Schaafheimer und potenzieller Publikumsliebling. Vor allem für die zweite Mannschaft gedacht sind die schon länger mittrainierenden, aber noch nicht eingesetzten Cengiz Eker (TSV Gailbach, 75 Kilo Freistil) und der erfahrene und flexible Dominik Diessner (FSV Münster). Zudem hebt Jonas Höreth heraus, dass in Tobias Peter, Edvard-Sandor Vajda und Jens Steiniger drei zuletzt kürzer getretene Ringer nun wieder »voll durchziehen« wollten. Quantitativ wäre jetzt sogar ein drittes Männerteam möglich. Aus organisatorischen Gründen belässt es der ASV Schaafheim in der Saison 2022 aber bei zwei Männerteams und einem Jugendteam.
Aktuell belegt der ASV Tabellenrang drei. Nach drei Niederlagen (zweimal gegen Gailbach und die RWG) scheint der „Zug“ Richtung Liga zwei abgefahren zu sein. Besonders die knappe Niederlage am vergangenen Wochenende beim Tabellenführer Gailbach (15:17), dürfte mehr als eine Vorentscheidung gewesen sein. Nur noch Fahrenbach dürfte den Gailbachern gefährlich werden können, wobei diese auch bereits 4 Zähler Rückstand aufweisen. Bereits vor zwei Wochen verabschiedete sich auch die RWG nach der klaren Niederlage in Fahrenbach aus dem Aufstiegsrennen. Wobei man mit dem „dünnen“ Kader nicht die besten Voraussetzungen für einen ernsthaften Angriff auf die Spitze hatte. Verletzungen taten ihr Übriges.
Auf einen schönen und erfolgreichen Heimkampf!