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Main-Echo: Oberligist KSC Niedernberg holt vier neue Athleten, verliert aber ein Ass an die Bundesliga

9. Juli 2022

Deut­lich spä­ter als al­le an­de­ren Ober­li­gis­ten hat der KSC Nie­dern­berg sei­nen Ka­der für die Rin­ger­sai­son 2022 kom­p­let­tiert. Je­ne Mann­schaft, die die Un­ter­fran­ken letzt­lich zu­sam­men­ge­s­tellt ha­ben, weckt beim An­hang in­des die Hoff­nung, dass die neue Run­de er­freu­li­cher als die (ab­ge­bro­che­ne) Vor­sai­son ver­lau­fen könn­te.

Damals verloren die Niedernberger alle sechs Kämpfe, die sie bis zum vorzeitigen, coronabedingten Abbruch bestritten. »Die letzte Saison war bescheiden, weil wir viele Verletzte hatten«, blickt Peter Dölger, Vorsitzender und Schwergewicht des Kraftsportclubs Germania, auf den vergangenen Herbst zurück.

An erster Stelle stehe diesmal deshalb, »eine verletzungsfreie Saison zu ringen und gute Kämpfe zu zeigen«. Eine Zielplatzierung in der sieben Teams umfassenden Beletage des Hessischen Ringer-Verbands gibt Dölger nicht aus. »Die letzte Saison war bescheiden, weil wir viele Verletzte hatten. «

Was freilich auch Kaffeesatz-Leserei wäre, da sich alle anderen Konkurrenten aus der Region (TSV Gailbach, RWG Mömbris/Königshofen, SC Großostheim, ASV Schaafheim) ebenfalls verstärkt haben, Odenwald-Club SV Fahrenbach mindestens wieder eine starke Ausländer-Achse präsentieren dürfte und Aufsteiger KSV Rimbach II deshalb eine Wundertüte ist, weil er Verstärkung aus dem breiten Zweitliga-Kader des Vereins erhalten könnte.

Die Niedernberger haben sich für ihre Personalentscheidungen zwar Zeit gelassen, augenscheinlich aber ihre Hausaufgaben gemacht. Dionysios Safaridis bleibt Ringertrainer des Oberligisten und soll laut Dölger »auch den einen oder anderen Kampf« selbst machen. Die Athleten des bisherigen Kaders hat man fast alle gehalten. Maximilian Klamert steht gegenüber dem Vorjahr nicht mehr zur Verfügung; vor allem aber schmerzt der Abgang von Luca Dariozzi. Den Greco-Spezialisten hatten die Niedernberger 2021 aus Italien nach Deutschland gelotst, wo er alle sechs Auftritte im klassischen 86-Kilo-Limit vorzeitig für sich entschied. Was auch der Bundesliga nicht verborgen blieb: Nun hat sich der AV Markneukirchen die Dienste von Dariozzi gesichert, der mit den Vogtländern immerhin im Zuge der Oberhaus-Gastspiele in Kleinostheim und Hösbach an den Untermain zurückkehren wird.

Der nächste Siegringer?

Vereinschef Dölger bedauert dies, kann den Wechsel ob Dariozzis Niveau aber verstehen. Und hofft auf den nächsten Italiener, der beim KSC Niedernberg einschlägt: Michele Zicche, »ein guter Kumpel von Luca, mit dem ich immer noch fast täglich in Kontakt stehe und zu dem sich so was wie eine Freundschaft entwickelt hat«, hat seine Lizenz beim Oberligisten unterschrieben. Ihm traut Dölger in den griechisch-römischen Limits bis 71 und 75 Kilo zu, der nächste Siegringer aus Bella Italia zu werden.

Für die Gewichtsklasse bis 80 Kilo Freistil haben die Niedernberger unterdessen Miroslav Hristov verpflichtet. Der Bulgare kommt auf Empfehlung des Greco-Landestrainers und ehemaligen Niedernberger Schwergewichts Georgi Petkov zum KSC. Wie Zicche kämpft Hristov erstmals im deutschen Ligabetrieb. Anders als der dritte ausländische Zugang: Michail Iosifidis, der schon mal für den SC Kleinostheim in der Bundesliga rang, dort keinen herausragenden Eindruck hinterließ, für die Oberliga jedoch ein Spitzenmann werden sollte, kommt für die Greco-Klassen bis 98 und 130 Kilo. Vierter und letzter Zugang dieses Jahres ist Erik Tangel (zuletzt TSV Gailbach), den die Niedernberger für die klassische 61-Kilo-Klasse einplanen.

Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr