
Main-Echo: Ringen: Nachfolger gesucht für DRB-Präsident Werner
Sportmediziner oder Politiker? Am Samstag wählen die Landesverbände auf dem Verbandstag des Deutschen Ringer-Bunds (DRB) in Bad Mergentheim einen neuen Vorstand. Unter anderem endet die Ära des langjährigen Präsidenten Manfred Werner. Für dessen Nachfolge werfen zwei Kandidaten ihren Hut in den Ring.
Schon länger ist die Kandidatur von Klaus Johann bekannt. Der 57-jährige Saarländer ist ein renommierter Sportmediziner, rang einst in Eppelborn und Köllerbach und wurde zweimal deutscher Vizemeister. Johann ist bereits im DRB-Präsidium, wo er als Vorsitzender der Ärztekommission fungiert. Zu seinen Unterstützern zählt unter anderen Benjamin Stange, der früher für die RWG Mömbris/Königshofen kämpfte und das Ehrenamt des Vizepräsidenten Sport des Hessischen Ringer-Verbands (HRV) ausübt.
Leipold im Team Nettekoven
Die zweite Kandidatur, die noch nicht ganz so lange feststeht, ist die von Jens Nettekoven. Der 43-Jährige ist Präsident des Ringerverbands Nordrhein-Westfalen, war einst Bundeswehr-Offizier, dann Finanzwirt und sitzt inzwischen für die CDU im NRW-Landtag. Nettekoven gilt gerade in politischen und wirtschaftlichen Kreisen als gut vernetzt und hat einen wichtigen Landesverband hinter sich. Prominentester Vertreter seines Teams ist Alexander Leipold. Sollte Nettekoven am Samstag Präsident werden, stehen für den gebürtigen Alzenauer, der 1994 Weltmeister und zudem dreimal Europameister wurde, die Chancen gut, in einer der weiteren Wahlen des Tages ebenfalls ins DRB-Präsidium zu kommen.
Dem Präsidium gehört als Sportdirektor auch der Krombacher Jannis Zamanduridis an. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Wahlamt. Zamanduridis dürfte – gerade nach dem erfolgreichen Abschneiden der deutschen Ringer bei den Olympischen Spielen in Tokio – sicher im Sattel bleiben.
Der Hessische Ringer-Verband darf am Samstag pro Wahl vier Stimmen abgeben. Bayern ist mit sieben Stimmen der einflussreichste Verband. Den HRV vertreten Präsident Karl Rothmer, Vizepräsident Benjamin Stange, Vizepräsidentin Ramona Scherer sowie (in Vertretung für Vizepräsident Jürgen Schmidt) Sportmanager Jens Gündling.
Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr