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Main-Echo: Frankfurt zieht Mannschaft zurück, auch KSV Weiher tritt nicht an

19. Juni 2021

Jetzt aber ist Schluss, genauer: Meldeschluss! Normalerweise verlangt der Hessische Ringer-Verband (HRV) von den Vereinen seines Gebiets (Hessen und bayrischer Ringerbezirk Main-Spessart) die Mannschaftsmeldungen bis Ende Februar. Coronabedingt verschob der HRV das Fristende diesmal zunächst auf den 30. April, dann auf den 31. Mai und schließlich auf den 10. Juni. Nun steht fest, wer 2021 in Ober-, Hessen-, Landes- und Verbandsliga kämpfen wird.

Die Verbandsliga als niedrigste Klasse ist durch zwei Rückzüge auf der Zielgeraden weiter ausgedünnt worden.

Unterschiedliche Gründe

Denn sowohl Eintracht Frankfurt als auch der KSV Weiher haben dem Verband mitgeteilt, in dieser Saison keine Mannschaft auf die Matte zu schicken. Zwei Rückzüge, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Während die Eintracht, die erst seit 2012 über eine Ringerabteilung verfügt, seither noch nie im Ligabetrieb mitgemischt und ihre Ringer ausschließlich auf Einzelturniere geschickt hatte, vor der (letztlich abgesagten) Runde 2020 erstmals eine Mannschaft meldete, zählt der familiäre KSV Weiher im Ligageschehen seit Jahren zu den Stammgästen.

Laut DRB-Präsident Karl Rothmer hätten die Frankfurter durch die lange Trainingspause zuletzt den Kontakt zu ihren Sportlern verloren und gehen nun davon aus, kein Team mehr auf die Beine zu bringen. In Weiher, das schon seit Jahren nur einen kleinen Kader hatte, hat ebenfalls ein Mangel an Aktiven zum Rückzug geführt.

Mit Blick auf die Runde 2021 hatte Weiher vor einiger Zeit noch ein Angebot von Landesligist KSV Wersau, der an einer Wettkampfgemeinschaft interessiert war, ausgeschlagen. Wersau hat es mittlerweile auch dank dreier Zugänge aus Michelstadt geschafft, solo ein schlagkräftiges Team zu bilden.

Der KSV Michelstadt gehört neben Weiher, der Eintracht, Einigkeit Damm, dem KSC Krombach und der RWG Mömbris/Königshofen II zu den insgesamt sechs Verbandsligisten, die gegenüber der 2020er-Planung in der Saison 2021 nicht mehr antreten werden. Aus zehn Teams in der Verbandsliga wären damit vier geworden, hätte nicht der KSV Rimbach neu eine dritte Mannschaft gemeldet und die Zahl der Verbandsligisten auf fünf erhöht. Auch das ist allerdings eine Mini-Liga.

Dennoch geht Rothmer davon aus, dass es die Verbandsliga ab dem 11. September und bis Weihnachten mit einigen kampffreien Wochenenden diesmal eben als Quintett geben wird. »Es sei denn, einer der sieben Landesligisten möchte freiwillig runter in die Verbandsliga«, sagt der Verbandspräsident.

Grundsätzlich – und nach den schon länger bekannten Rückzügen des KSV Neu-Isenburg (Hessenliga) und des KSV Seeheim II (Landesliga) – soll es aber bei sieben Oberligisten, acht Hessenligisten, sieben Landesligisten und fünf Verbandsligisten bleiben. Durch die Anwendung eines speziellen Planungsschlüssels ermöglicht der HRV den Vereinen in dieser Konstellation, dass die zweiten Mannschaften (und im Fall Rimbach auch die dritte Mannschaft) die Vorkämpfe der Erstvertretungen bestreiten. Kommende Woche will der HRV dann die Kampfpaarungen aller Landesklassen veröffentlichen.

In einer für den 10. Juli im Ringer-Leistungszentrum Aschaffenburg anberaumten Vereinsvertreter-Sitzung will der Verband mit den Clubs weiteres zur Saison 2021 besprechen. Neben den Auf- und Abstiegsmodalitäten will man unter anderem klären, ob die Gastringer-Verpflichtung – eine Art Ausleihen von Sportlern, ohne sie komplett vom Stammverein wegzuholen – von der Verbandsliga auf die Hessen- und Landesliga ausgeweitet wird. Den späten Zeitpunkt der Sitzung, nur zwei Monate vor dem ersten Kampftag, hat der HRV bewusst gewählt, weil er Anfang Juli weitere politische Lockerungen zum Hallensport (etwa zur Zuschauerzahl) erwartet. »Wir wollen unbedingt ringen«, betont Karl Rothmer. »Aber natürlich nur mit Zuschauern!«

Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr