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Main-Echo: Unterfangen Bundesliga-Aufstieg: Hösbach zeigt in der Ringer-Oberliga auch Niedernberg die Grenzen auf

15. September 2019

Nach der Demonstration am ersten Kampftag gegen den KSV Rimbach hat der KSC Hösbach in der Ringer-Oberliga Hessen beim Unterfangen Bundesliga-Aufstieg am Samstagabend den nächsten Pflock eingeschlagen: Auch im Auswärtskampf beim hoch gehandelten KSC Niedernberg geriet der Hösbacher Sieg nie in Gefahr. Beim 25:5 gewannen die Vikings erneut acht der zehn Duelle.

Siegreich waren am Samstag auch die RWG Mömbris/Königshofen (21:14 in Großostheim) und der TSV Gailbach (30:1 gegen Neu-Isenburg). Zuschauerkrösus waren die Rimbacher, deren 17:8-Derbysieg über den SV Fahrenbach 750 Fans verfolgten.

Dölger kugelt sich Schulter aus

In Niedernberg füllten sich die Ränge bei offiziell 160 Zuschauern nicht derart stark. Die, die gekommen waren – den lauteren Teil stellten die Hösbacher Anhänger -, sahen einen Oberliga-Kampf auf hohem Niveau. Die Hösbacher Zugänge Antony Iuliani und Vasile Vlad Caras, die am ersten Kampftag noch verloren hatten, holten ihre ersten Siege. Allerdings rang Iuliani gegen den Zweitmannschaftsringer Lutz Ohnheiser und Caras‘ Gegner Peter Dölger musste wegen einer Verletzung aufgeben. Er kugelte sich unter lautem Schrei die Schulter aus – glücklicherweise sprang sie wieder ins Gelenk. An ein Weitermachen war dennoch nicht zu denken, was sogar Gästecoach Mario Wohlfahrt bedauerte: »Peter hat bis dahin einen guten Kampf gemacht. Nach einer Vier für unseren Vlad, der allerdings als Freistil-Mann Griechisch-römisch gerungen hat, hatte es nicht ausgesehen.«

Klare Angelegenheiten waren auch die Siege der Hösbacher Claudiu-Emanuel Pal (gegen Hakan Iren) und Andrej Kurockin (drehte Shamz Azizi etliche Male durch). Der Niedernberger Mojtaba Ziaei ließ wiederum Maximilian Sauer keine Chance. »Jozef Jaloviar war beruflich verhindert«, sagte Wohlfahrt über seinen Stammringer fürs 98-Kilo-Freistil-Limit, der den bärenstarken Iraner der Niedernberger auf Augenhöhe hätte fordern können. Den zweiten und letzten Sieg für den Vorjahresmeister holte Jens Rung gegen Daniel Hugo.

Trotz seiner Niederlage hielt auch der junge Mike Sell stark gegen den früheren deutschen Juniorenmeister Yannick Ott dagegen und gab nur eine Drei ab. »Yannick war aber angeschlagen, hatte eine Verletzung am Daumen«, sagte Wohlfahrt, der zugleich die »extrem starke Kondition« und den Mut von Talent Sell (Jahrgang 2002) lobte.

Enger verlief der Vergleich zwischen Großostheim und Mömbris/Königshofen, in dem die RWG dank sechs Siegen die Nase vorn hatte. Zugang Ali Can Cakici steuerte seine ersten Punkte bei und schlug vor 150 Zuschauern Giuseppe Bellanova. So richtig freuen konnten sich die Mömbriser aber weder darüber noch über die Erfolge der fünf anderen siegreichen Sportler: Denn Simon Scheibein verletzte sich gegen Gabor Ferencz und musste gar ins Krankenhaus gebracht werden. Der 61-Kilo-Mann, meist ein Punktegarant, dürfte der RWG länger fehlen.

Sechsmal über volle Distanz

Der TSV Gailbach schnappte sich im Aufsteigerduell mit Neu-Isenburg den Sieg in deutlicherer Manier als erwartet. Die Gäste waren von einem recht knappen Verlauf ausgegangen, was das 30:1 der Aschaffenburger jedoch nicht untermauerte. Bei näherem Hinsehen ließen sich die Neu-Isenburger allerdings keineswegs abschlachten und gingen bei sechs Duellen über die volle Distanz. Dem Gailbacher Ringertrainer Christian Schöfer blieb das Heimdebüt auf der Matte verwehrt, da er gegen Semion Brekkeli kampflos die Punkte einstrich.

Herausragend war der Auftritt von Ion Pislaru im Halbschwergewicht, der den Neu-Isenburger Thomas Zahos nach nur 42 Sekunden auf den Schultern hatte. Am engsten ging es im 75-Kilo-Freistil-Limit zu – hier gewann der Neu-Isenburger Rafi Nasiri mit 3:1 gegen Monir Ahmadi und sicherte dem Außenseiter im vorletzten Kampf des Abends den Ehrenpunkt.

Quelle: Main-Echo.de | Verfasser: Jens Dörr