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Main-Echo: »Der Meister fordert den Topfavoriten«: Niedernberg empfängt Hösbach, Großostheim die RWG Mömbris/Königshofen

11. September 2019

Auch der zweite Kampftag der Saison 2019 hält in der Ringer-Oberliga prickelnde Vergleiche parat: Im Fokus steht am Samstagabend der Spitzenkampf zwischen Vorjahresmeister KSC Niedernberg und Topfavorit KSC Hösbach, der durch die Auftaktsiege beider Clubs weitere Würze erhält.

Auch die Kämpfe zwischen dem SC Großostheim und der RWG Mömbris/Königshofen sowie den Aufsteigern TSV Gailbach und KSV Neu-Isenburg könnten eng verlaufen.

Die Niedernberger sind nach den Eindrücken und Aufstellungen des ersten Kampftags jene Mannschaft, der man es am ehesten zutrauen darf, den bärenstark aufgestellten Hösbachern gefährlich zu werden.

Auftrieb nach Auftaktsieg

Niedernbergs Trainer Mario Gattnar stellt mit Blick auf den Erfolg seines Teams gegen Großostheim heraus: »Wir wussten vor der Saison nicht so genau, wo wir standen – gerade weil Waldemar Streib und Dionysios Safaridis gegangen sind.« Das 19:12 über den SC Frankonia habe aber Auftrieb gegeben: »Ich glaube, dass wir diese Moral gegen Hösbach jetzt auch brauchen. Wir sind nicht der Favorit, haben aber unsere Chance.«

Dafür müsse für seine Mannschaft aber »alles optimal laufen und eine Überraschung her«, ordnet Gattnar die Verhältnisse vor dem Gipfeltreffen ein. Gründe, sich auf das Duell der beiden unterfränkischen Spitzenteams zu freuen, gibt es mehrere.

Gattnar weist unter anderem auf das anstehende Duell zwischen Niedernbergs Punktegarant Mojtaba Ziaei und der bundesligaerfahrenen Hösbacher Neuverpflichtung Jozef Jaloviar im Freistil-Halbschwergewicht hin. »Das wäre für uns ganz wichtig, diesen Kampf gewinnen.« Bei den Hösbachern brennen unter anderem die am ersten Kampftag als einzige Ringer ihres Teams unterlegenen Antony Iuliani (57-Kilo-Freistil-Limit) und Vasile Vlad Caras (Greco-Schwergewicht) darauf, die ersten Punkte zur Mission Meisterschaft beizusteuern.

Nach dem insgesamt sicheren 25:9 beim KSV Neu-Isenburg, wo man zeitweise mit 25:0 in Front lag, muss sich die RWG Mömbris/Königshofen für Samstag auf eine engere Partie in Großostheim einstellen. Die Mömbriser zeigten unter anderem im Greco-Schwergewicht, dass sie dort nicht zwingend Johan Euren einfliegen lassen müssen, sondern im Schwergewicht mit Johann Gustafsson einen zweiten Schweden in petto haben, der ganz oben ein Siegringer ist und in der Rückrunde vom Gewicht her sogar die 98-Kilo-Klasse beackern könnte.

Yordan Kungalov kämpfte in Neu-Isenburg noch stilartfremd im griechisch-römischen Stil und gewann sein Duell gegen den Moldawier Grigoriy Zhekov trotzdem sicher. Unten ist im 57-Kilo-Limit auch Erik Tangel ein Sportler, den man eigentlich eher aus dem klassischen Stil kennt.

Punkte im Weltergewicht?

Schwächen wies die RWG zum Auftakt vor allem in den zwei Weltergewichten und in der 80-Kilo-Klasse auf. Hier könnten die Großostheimer durch ihre guten Ringer Radzabs Gadzialijevs, Shams Azizi und Aaron Sommer spät am Kampfabend noch Boden gutmachen. Einen starken Kampf verspricht unter anderem das 61-Kilo-Limit mit dem Großostheimer Gabor Ferencz und dem Mömbriser Simon Scheibein.

Der TSV Gailbach geht favorisiert ins Aufsteigerduell gegen den KSV Neu-Isenburg. Beide Neulinge verloren ihren ersten Kampf, wobei der Aschaffenburger Stadtteil-Club in Fahrenbach wesentlich stärker an Zählbarem schnupperte als die Hugenottenstädter gegen Mömbris. Die Gailbacher Fans werden am Samstag ihren Trainer Christian Schöfer aller Voraussicht nach erstmals nicht nur in der Ecke, sondern auch auf der Matte erleben – Schöfer dürfte im 75-Kilo-Greco-Limit sein Heimdebüt als Athlet geben und dort auf Semion Brekkeli treffen.

Im Schwergewicht haben die Gailbacher auch deshalb klare Vorteile, weil sich Marius Weisser (Kampfgewicht: 124 Kilo) nicht mit Koloss Gjergij Berisha (kratzte teils am 130-Kilo-Limit) messen muss: Laut Neu-Isenburgs Sportdirektor Mario Brüggemann fällt Berisha wahrscheinlich für die gesamte Saison aus.

Quelle: Main-Echo.de | Verfasser: Jens Dörr