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Main-Echo: Alles angerichtet für die Meistersause: Hösbacher Ringer gewinnen im Bergheim Königshofen klar

1. Dezember 2019

Die Region Unterfranken könnte nur noch ein Kampf von einem weiteren Ringer-Bundesligisten neben dem SC Kleinostheim trennen: Der prinzipiell aufstiegswillige KSC Hösbach gewann in der Oberliga Hessen am Samstagabend auch das Derby bei der RWG Mömbris/Königshofen und kann am kommenden Samstag im Heimduell mit dem TSV Gailbach Meisterschaft und Aufstieg perfekt machen.

Der KSV Rimbach sitzt nach dem Sieg über den SC Großostheim zwar weiter im Nacken, kann die Hösbacher aus eigener Kraft aber nicht mehr überholen. Hösbachs Schlussgegner Gailbach verlor das Derby gegen Niedernberg unterdessen knapp.

Offiziell 252 Zuschauer wollten den Vergleich zwischen der RWG und den »Vikings« in der Turnhalle des Bergheims Königshofen sehen. Wer die örtlichen Gegebenheiten kennt, weiß: Es war kuschelig. Weniger eng als im Publikum ging es beim 28:10-Sieg der Hösbacher allerdings auf der Matte zu.

Schon bei der Bekanntgabe der Aufstellungen war klar, dass die Mömbriser ohne 57-Kilo-Mann und mit dem übergewichtigen Klaus Roth im Halbschwergewicht acht Punkte herschenken und in weiteren Limits mit Philipp Reising und Sebastian Krist chancenlos sein würden. Die Gastgeber hielten immerhin dagegen, wo es möglich war: Drei Siege durch Simon Scheibein, Dmitri Dobrov und Maximilian Stadtmüller sprangen auf diese Weise heraus. Im 66-Kilo-Greco-Limit brachte Dobrov dem Hösbacher Ass Claudiu-Emanuel Pal die erste Saisonniederlage bei. Im Schwergewicht hielt Yordan Kungalov ebenfalls gut dagegen, musste bei seiner vorzeitigen Niederlage gegen Vasile Vlad Caras letztlich aber auch den 26 Kilo Gewichtsunterschied Tribut zollen.

Faktisch nur zu Sechst

Theoretisch hätten die Hösbacher schon in Königshofen die Meisterschaft feiern können, wenn der SC Großostheim in Rimbach gewonnen hätte. Dort hielt die Mannschaft von Trainer Engin Ürün beim 10:20 gut mit, schaffte den Coup aber nicht. Faktisch standen die Großostheimer nur zu sechst auf der Matte – in diesem halben Dutzend sportlicher ausgetragener Vergleiche gelangen durch Eduard-Stefan Asan, Giuseppe Bellanova, Zoltan Szep und Mohsen Siyar jedoch vier Siege. In den Limits, in denen sich Großostheimer nicht dem Kampf stellten, hatten die Rimbacher jedoch ihre Topleute stehen. Stark dagegen hielt im 61-Kilo-Limit auch Frankonia-Ringer Alexandru Asan gegen Julien Zinser. Asan verlor mit 14:18, setzte aber unter anderem mit zwei Vierern attraktive Ausrufezeichen.

Das Duell zwischen dem TSV Gailbach und dem KSC Niedernberg hätte mehr als 100 Zuschauer verdient gehabt. Beim 15:13 der Niedernberger, die damit an der RWG Mömbris/Königshofen vorbei auf Tabellenplatz vier zogen, fiel die Entscheidung erst im letzten Kampf. Der KSC lag mit einem Punkt in Front, als Radzabs Gadzialijevs den Gailbacher Monir Ahmadi mit 4:4 »besiegte«. Ahmadi hatte zwar drei Wertungen erzielt und Gadzialijevs nur eine – die war jedoch der entscheidende Vierer, die höchste Wertung des Duells. Sechs Kämpfe gingen über die volle Distanz, die Anhänger beider Seiten kamen voll auf ihre Kosten. Als Bonus für die Zuschauer schon vor dem ersten Griff hatten die Gailbacher das Wiegen öffentlich veranstaltet. Kein Athlet gab sich dabei die Blöße, das vorgegebene Gewicht zu reißen.

Quelle: Main-Echo | Verfasser: Jens Dörr